Weilerbach

Leimsieder

Acht Jazzer, die's drauf haben

Auch wenn sie als älteste Oldtime-Jazzband der Pfalz gelten, sehen die „Leimsieder“ bei ihren Auftritten alles andere als alt aus. Die 1957 aus der Taufe gehobene Formation, die sich bei der Namensgebung von ihrem damaligen Domizil, einer stillgelegten Leimfabrik, inspirieren ließ, besteht aus leidenschaftlichen Musikern, die sich dem Jazz in seinen unterschiedlichen Spielarten verschrieben hat. Und den zelebrieren sie mit in vielen kampferprobten Jahren angeeigneter Souveränität und der Stilrichtung entsprechenden Lässigkeit. Ob langsamer Blues, mitreißender Dixie oder flotter Swing. Die Oldtime-Jazz-Jungs haben’s drauf, auch wenn der moderierende Thomas Wagner ob des vorgeschrittenen Alters der meisten Mitglieder alberte: „Die schnellen Rhythmen fallen der Band schon schwer.“ Das dem nicht so war, widerlegten zahlreiche Besucher, die beim Warten auf ein an diesem heißen Sonntagnachmittag begehrtes kühle Getränk taktkonform die Hüften schwingen ließen.
In Weilerbach erwies sich das achtköpfige Musikergespann bereits zum sechsten Mal als Zugpferd, das - nomen est omen - für dichtgefüllte Reihen im landwirtschaftlichen Großgeräten vorbehaltenen Anbau des Reinhard-Blauth-Museums und davor sorgte. Spielend.
In der Besetzung Dieter Beck (Klarinette und Sopransaxophon), Jürgen Fischer (Trompete), Viktor Loos (Posaune), Thomas Wagner (Gesang Posaune), Georg Eichenlaub (Piano), Thomas Schwetschke (Gitarre), Jörg Kirsch (Bass) und Peter Drumm, der, wie sein Name verrät, am Schlagzeug hantierte. Als Gast bearbeitete nach der Pause Christian Fischer-Terworth die Tasten. Wenn auch die Besetzung im Laufe der 54-jährigen Band-Geschichte wechselte, drei aus dem Gründungsjahr 1957 zeigen Treue und sind noch immer an den Instrumenten: Dieter Beck, Jürgen Fischer und Peter Drumm.
Nicht nur die Sonne strahlte, auch Ortsbürgermeister Horst Bonhagen über den guten Besuch der Veranstaltung im Rahmen des „Kultursommers“ und über die dafür eingeheimsten Gelder vom Land sowie regionalen wie örtlichen Sponsoren. Sein Dank galt wieder einmal dem Bürgerbusverein für die Bewirtung wie auch dem Förderverein des Reinhard-Blauth-Museums für die Organisation und Durchführung. Dabei legte er den Besuchern auch gleich noch einen Besuch des Heimatmuseums ans Herz.
Zu hören ist die Kapelle übrigens jeden ersten Mittwoch im Monat im „St. Martin“ in Kaiserslautern, Martinsplatz.
Die „Leimsieder“ in Aktion. - Von links: Viktor Loos, der Mann mit der adretten Kopfbedeckung, Jürgen Fischer, Dieter Beck und Thomas Wagner (übrigens ist das nicht der Kuckuck, der rechts an der Posaune klebt). - Der neueste im Bund, Thomas Schwetschke, Jörg Kirsch, Peter Drum und Georg Eichenlaub.
Text/Fotos: bm

Leimsieder in Weilerbach....

....ein Hochgenuss für Jazzfreunde

Ein Jubiläum stand an am Sonntagnachmittag in Weilerbach im Anbau des Heimatmuseums: Die „Leimsieder-Jazzband“ spielte bereits zum zehnten Mal in Weilerbach. 2004 angefangen, unterbrochen bis 2007 und dann jedes Jahr in Folge, kamen die Zuhörer voll auf ihre Kosten. So auch am Sonntag, Dixieland und Swing wurde vordringlich geboten. Allerdings hatte man zum ersten Mal nicht wirklich Glück mit dem Wetter, was aber die Stimmung keinesfalls beeinträchtigte. In der Besetzung Jürgen Fischer (Trompete), Dieter Beck (Klarinette, Sopran-Saxophon), Thomas Wagner (Posaune und Gesang), Peter Glanzmann (Piano), Christian Fischer-Terworth (Piano) Thomas Schwetschke (Gitarre), Dieter Burghaus (Bass) und Walter Wurzbacher (Schlagzeug) spielte die älteste Jazzband der Pfalz schwungvoll auf. Gegründet wurde die Formation bereits im Jahre 1957. Die Namensgebung geht auf eine Leimfabrik zurück, das war zunächst der Proberaum der Jazzband, ein Onkel des damaligen Schlagzeugers war Seifenfabrikant. Ein kleines Stück New Orleans war zu spüren in Weilerbach, spätestens als der „Westend Blues“ gespielt wurde. Über drei Programmteile konnte sich das Publikum freuen und bestimmt war für jeden etwas dabei. Horst Bonhagen, Bürgermeister von Weilerbach, freute sich darüber, dass die Musiker bereits zum zehnten Mal zu Gast waren und überreichte gegen Ende der Veranstaltung jedem eine Flasche Sekt sowie ein Buch zum 800-jährigen Jubiläum von Weilerbach. Veranstalter war die Ortsgemeinde Weilerbach zusammen mit dem Förderkreis des Reinhard-Blauth-Museums. Die Bewirtung übernahm der Bürgerbusverein. Musikalisch geht es weiter in Weilerbach mit einem Platzkonzert auf dem Dorfplatz „Alter Bahnhof“ am Sonntag, 6. September 2015 von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Es spielt „Soul´s 11“.

Text/Fotos: Sandra Müller